Die Hermülheimer Straße in Alstädten-Burbach (1)

Die Verkehrssituation in der Hermülheimer Straße kenne ich als Anwohner besonders gut. Deshalb möchte ich meinen ersten Fahrradwege Test hier beginnen: Der hier besprochene Teil der Strecke wird täglich von mehreren hundert Schulkindern genutzt und führt, von der Kreuzung Frechener Straße aus, durch die beiden Stadtteile Alstädten und Burbach bis zum Ortsausgang zur Kreuzung Efferener Straße.

Um es gleich vorweg zu sagen: Das Verkehrskonzept für diese Straße ist aus meiner Sicht ein Ärgernis und die unverständliche Folge vieler Fehlentscheidungen der letzten Jahre. Man fragt sich z.B. ungläubig, was sich die Verantwortlichen dabei gedacht haben, zugunsten einiger quergestellter Parkplätze hunderte Schulkinder zu zwingen, fast auf die Gegenfahrbahn ausweichen zu müssen (4). Aber fangen wir doch von vorne an: Von der Kreuzung Frechener Straße kommend geht es los in Richtung Stotzheimer Straße. Da der Fahrradweg nicht entsprechend (etwa farbig) markiert ist, werden immer wieder Autofahrer verleitet, dort zu parken (1). Der Weg führt dann mitten durch eine Bushaltestelle (2), was natürlich immer wieder zu Interessenskonflikten führt. Kurz hinter der Stotzheimer Straße (3) endet der Fahrradweg und Fahrradfahrer müssen ab jetzt auf die Straße ausweichen, wo aber längs zur Fahrbahn geparkte Autos sie mehrmals zwingen, auf die Mitte der Fahrbahn auszuweichen. Am Fahrbahnrand sollen ein paar aufgemalte Fahrradsymbole und ein paar Striche wohl einen handtuchbreiten Fahrradweg andeuten. Es folgt kurz hinter dem Guderadisweg die bereits erwähnte gefährliche Situation bei den quergestellten Parkplätzen (4), und es bleibt im weiteren Verlauf hochgefährlich, denn mitten in der Kurve in Höhe der Gotteshülfe (5) verschwenkt der bis dahin gar nicht oder nur behelfsmäßig markierte Fahrradweg auf die Straßenmitte, weil man ab hier auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite einen viel zu schmalen kombinierten Fußgänger/Fahrradweg benutzen soll, den man noch dazu mit Fahrradfahrern und Fußgängern der Gegenrichtung teilen muss.

Was könnte man also tun? Hier mein Vorschlag: Der Radweg müsste ab der Kreuzung Frechener Straße durchgehend in beiden Richtungen auf der Fahrbahn als deutlich sichtbare Schutzzone ausreichend breit und möglichst farbig (Rot) markiert werden. Die längs und quer den Fahrradweg unterbrechenden Parkflächen müssten beseitigt werden, den bisherige Fahrradweg könnte man als Parkraum für Autos umwidmen, ohne Parkraum zu verlieren.

Auf der Straße zwischen Burbach und Gleuel müsste auf der rechten Fahrbahnseite ein neuer, ausreichend breiter und deutlich sichtbar markierter Fahrradstreifen aufgebracht werden, der im weiteren Verlauf auch durch Gleuel führen müsste, denn die Situation dort ist mit dem viel zu schmalen, in beide Richtungen zu befahrenden Fahrradweg bei anwachsendem Fahrradverkehr nicht länger tragbar.

Obwohl im gesamten Verlauf der Hermülheimer Straße innerorts ein Tempolimit von 30 gilt, hält sich kaum ein Autofahrer an diese Geschwindigkeitsbegrenzung. Der Verkehr ist zudem in den letzten Jahren stark angewachsen und führt, vor allem in den Morgen- und Abendstunden, neben den bereits erwähnten Gefahren für Schulkinder zu Stress, starker Lärmbelästigung und hoher Abgasbelastung der Anwohner. Da es nur höchst selten Geschwindigkeitskontrollen gibt, wäre eine Verkehrsberuhigung längst überfällig. Die hier und da versetzt angebrachten Parkflächen tragen nicht etwa zu einer Verlangsamung des Verkehrs bei, sondern führen, im Gegenteil, zu überhasteten Fahrmanövern und unnötigen Hupkonzerten.

Gerne würde ich die Verantwortlichen der Stadt Hürth einladen, sich einmal bei einem Kaffee, den ich gerne beisteuern würde, morgens zwischen sieben und acht Uhr vor Ort ein Bild der Situation zu machen. Meine Adresse finden Sie im Impressum.

Ein trauriger Anlass

Leider hat gleich mein erster Beitrag einen sehr traurigen Anlass. Denn am 7. Dezember ereignete sich auf der Kreuzung Frechener- und Sudetenstraße ein Verkehrsunfall, dem ein 15-jähriger Schüler des Ernst Mach Gymnasiums zum Opfer fiel. Noch ist der genaue Hergang nicht geklärt, aber es hat sich erneut bestätigt, dass diese Kreuzung eine hochgradige Gefahrenstelle für die vielen Schulkinder darstellt, die hier täglich entweder zu einem der beiden Gymnasien oder zur Gesamtschule unterwegs sind.

Pkw und Lkw rasen hier mit erlaubten 70km/h vom Einkaufszentrum kommend, den Berg hinunter; viele sind erheblich schneller, manche missachten die rote Ampel oder geben noch mal richtig Gas, um noch bei Gelb passieren zu können. Kontrolliert wird das, etwa durch Blitzer, Blitzer-Ampeln oder wenigstens regelmäßige Verkehrskontrollen, leider nicht.

Es ist höchste Zeit, dass die Schulwege unserer Kinder sicherer werden! Dringend notwendige Maßnahmen wären farbig markierte Fahrradwege, deutliche Warnhinweise, Ampelschaltungen zugunsten von Fahrradfahrern und Fußgängern, drastische Tempobegrenzungen und regelmäßige Verkehrskontrollen (nicht nur der Fahrrad- sondern vor allem auch der Autofahrer). Erst dann können Eltern ihre Kinder ruhigen Gewissens mit dem Fahrrad in die Schule schicken.

Auch die Hermülheimer Straße, auf der die Kinder auf dem Weg in die Schule unterwegs sind, ist durch die teilweise chaotische Fahrradwegführung an vielen Stellen hochgefährlich. Aber davon sei an anderer Stelle noch die Rede.